„ZUSAMMENHALTEN- ZUKUNFT GEWINNEN“

Wie Sie wissen lebeninAusburg über 100.000 Menschen mit Migrationshintergrund Das entspricht einem Bevölkerungsanteil von ca. 40 Prozent.

Als Vorsitzender des Integrationsbeirats dieser schönen Stadt, kritisiere ich das neue Buch von Herrn Thilo
Sarrazin und meine, dass diese Argumentation der positiven Wahrscheinlich vergisst Herr  Sar- razin die Geschichte der Einwanderung in unserem Land.
Die ersten „Ausländer“ wurden gebraucht im Wirtschafts-
wunderland Bundesrepublik Deutschland, dem die Arbeitskräfte ausgingen.
Vor 49 Jahren, 1961, schloss Bonn das Anwerbe-Abkommen mit der Türkei, aber schon 1955 war eine solche Vereinbarung mit Italien getroffen worden, dem 1960 zwei weitere  Vereinbarungen mit Spanien und Griechenland folgten.
„Wir riefen Arbeiter, und es kamen Menschen“, hat der Schriftsteller Max Frisch einmal festgestellt.
Aber die langfristigen Folgen der Arbeitsmigration, auf die
Max Frisch wenig verschlüsselt hingewiesen hatte, wurden in
den 50er und 60er Jahren von der Politik nicht erwogen.
Das hat inzwischen vielfältige Nachwirkungen. Heute sind die
ehemaligen Gastarbeiter Rentner, in der Folge ihrer schweren Arbeit im Durchschnitt kranker als gleichaltrige Deutsche.
Herr Sarrazin gibt in seinem Buch absurde Beispiele, Argumentationen und Statistiken wieder, die unrealistisch sind
und die Bevölkerung negativ beeinflussen. Ein gefundenes
Fressen für rechtsradikal eingestellte Mitbürger. Wie zum
Beispiel die BAA, Bürgerinitiative für Ausländerstopp Augsburg die auf Ihrer Internetseite Herr Sarrazin feiert.
Der Umgang mit Mitmenschen mit anderen kulturellen und religiösen Wurzeln ist ein wunder Punkt in der deutschen Geschichte.
Über Jahrzehnte war es ein Ziel der Menschen eine kulturelle Vielfalt herzustellen, aber es gibt immer wieder Personen wie Sarrazin, die in alte Denkmuster wie im dritten Reich zurückfallen.
Integration schadet. Jeder wird in eine Kultur hineingeboren, und muss dann versuchen, dass Beste daraus zu machen.
Es ist eine Unverschämtheit deswegen als Mensch der Unterschicht bezeichnet zu werden.
Es gibt natürlich noch viel zu tun in der Integrationspolitik. Vor allem was Bildung und Sprachförderung betrifft.
Dies kann jedoch nur in einer Atmosphäre geschehen, in der
jeder als Mensch akzeptiert und gefördert wird.
Der Integrationsbeirat der Stadt Augsburg hat viele Projekte am
Laufen, deren Ziel es ist, ein gutes Zusammenleben zwischen allen Nationen, Religionen und Kulturen zu fördern.
Als Organisator der Interkulturellen Wochen in Augsburg, die vom 25.09.2010 bis 15.10.2010 stattfinden werden, möchte unser Beirat einen Beitrag dazu leisten.Unbenannt-1

Ahmet Akcay
Vorsitzender des Integrationsbeirats
der Stadt Augsburg

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